In der Online-Veranstaltung im März 2021 wurde erstmals das „Mitmachprojekt Umwelt/Wasser“ des Stadtlabors öffentlich vorgestellt. Das Cluster 2 des Stadtlabors stellte dabei eine digitale Plattform vor, mit der das Engagement der Darmstädter Bürger:innen für das städtische Grün gestärkt werden könnte. Die Idee: Mittels 3D-Visualisierungen und -Kartierung soll zum Beispiel jede:r einfach und schnell sehen können, welche Jungbäume Wasser, Schatten oder anderes benötigen. Bestenfalls könnten die Darmstädter:innen dann selbst aktiv werden. Denn wie viele andere Städte auch hat Darmstadt mit einer zunehmenden Trockenheit und Erhitzung zu kämpfen.
Die Begrünung von Flächen kann dabei helfen, dieser Entwicklung entgegenzuwirken. Während Glasfassaden und Beton wie Wärmespeicher wirken, spenden Bäume und Alleen gerade im Sommer kühlenden Schatten. Und während Regenwasser auf versiegelten Asphaltflächen abperlt, versickert es langsam in der lockeren Erde von Beeten und kühlt zugleich die bodennahe Atmosphäre.
Was eine solche „grüne Infrastruktur“ für Darmstadt leistet und in Zukunft eventuell noch mehr leisten könnte, erläuterte Prof. Dr. Jochen Hack, Professor für digitale Umweltplanung an der Uni Hannover. Demnach erfüllt das städtische Grün eine ganze Reihe von Leistungen. Sie sind bei einer nachhaltigen Stadtentwicklung künftig noch stärker zu berücksichtigen: von der biologischen Vielfalt als Ökosystem über die Funktion als Wasserspeicher und Kühlfaktor bis zu seinem Wert für Freizeit und Gesundheit.
Es gibt eine ganze Reihe von positiven Effekten, die für eine intensivere Begrünung unserer städtischen Lebensräume sprechen. Nur ein Teil davon bleibt auf öffentliche Grünflächen und Parks beschränkt. Weite Teile erstrecken sich auf die bislang noch viel zu wenig genutzten Möglichkeiten an Fassaden, auf Dächern oder in Innenhöfen. Gerade private Immobilienbesitzer:innen und Mieter:innen sind deshalb eingeladen, selbst Initiative zu ergreifen und sich für das Grün der Stadt zu engagieren. Bei der Begrünung von städtischen Flächen sind allerdings auch fachliche, organisatorische und rechtliche Fragen im Spiel. Damit frühzeitig relevante Informationen zur Hand sind, kann eine digitale Plattform Abhilfe schaffen. Sie muss allerdings in enger Abstimmung mit den städtischen Ämtern auf den Weg gebracht werden. Denn beispielsweise nicht jeder Samen erweist sich als sinnvoller Beitrag und nicht jede freie Fläche ist problemlos zu nutzen.
Um das gemeinsame Engagement der Stadtgesellschaft für Natur, Umwelt und Wasser in Darmstadt zu unterstützen, entwickeln Mitlieder des Stadtlabors derzeit den Prototypen einer digitalen Plattform. Im zweiten Teil des Lernwerkstatt-Events erläuterten die Initiatoren – Dr. Michael Kreutzer vom Fraunhofer SIT und Dr. Joachim Rix vom Fraunhofer IGD – wie eine solche Plattform grundsätzlich funktionieren und in Zukunft aussehen könnte. Ivan Iovine vom Fraunhofer IGD gab anschließend einen ersten Einblick in die Funktionsweise des Karten-Prototypen mit Arbeitsstand vom April 2021.
Eine Zusammenfassung zum Event sehen Sie im Video und in den Präsentationen:
Vortrag “Darmstadt in 3D” von Dr. Joachim Rix als >PDF<
Vortrag “Umwelt und Wasser in Darmstadt” von Prof. Dr. Jochen Hack als >PDF<
Über die Referenti:nnen
Die Referenten des Abends engagieren sich als zentrale Akteure des Stadtlabors für dessen kontinuierlichen Aufbau. In diesem Rahmen haben sie das Mitmachprojekt zu Umwelt und Wasser initiiert und die interaktive Umweltkarte für Darmstadt auf den Weg gebracht.
Herr Prof. Dr. Jochen Hack ist Professor für digitale Umweltplanung an der Uni Hannover.
Herr Dr. Michael Kreutzer koordiniert am Fraunhofer-Institut für Sichere Informationstechnologie SIT die Projekte zu Smart City und Smart Region.
Herr Dr. Joachim Rix und Herr Ivan Iovine befassen sich am Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung IGD mit der interaktiven 2D- und 3D-Visualisierung von Geodaten.
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