Die drahtlose Netzwerktechnologie LoRaWAN (Long Range Wide Area Network) ist ein kostengünstiges, energiesparendes und reichweitenstarkes Funknetz, das speziell für Anwendungen im Bereich des Internets der Dinge (Internet of Things, kurz IoT) konzipiert wurde. Die Ausweitung auf ein flächendeckendes Netz in Darmstadt ist bereits abgeschlossen. Das Netz umfasst über 38 Funkeinheiten, die über das Stadtgebiet verteilt sind. Vier weitere befinden sich derzeit im Aufbau – drei sollen in Eberstadt und eines im Ludwigshöhviertel installiert werden (Stand: April 2024). Ins LoRaWAN-Netzwerk sind 14.311 Sensoren eingebunden, die Daten messen und übermitteln.
Das Darmstädter Energieunternehmen ENTEGA bietet als eines der ersten Unternehmen in Deutschland die LoRaWAN-Funktechnologie an. Damit schafft das Unternehmen eine wichtige Voraussetzung für die Digitalisierung der Stadt Darmstadt.
LoRaWAN bietet zahlreiche Anwendungsmöglichkeiten: Das Funknetz ermöglicht zum Beispiel batterieschonende Ortungsdienste, wenn Gegenstände wie Fahrräder oder auch die Halsbänder von Haustieren mit einem Sensor ausgerüstet werden. Sobald sich der Sensor aus einem definierten Gebiet entfernt, bekommt man eine Push-Nachricht auf das Smartphone. In Gewerbe und Industrie können zum Beispiel Füllstände (beispielsweise von Müllcontainern) über Sensoren gemeldet werden. Umweltdaten, wie Ozon und Feinstaubbelastung, können erfasst und schneller automatisch verbreitet oder auch die Straßenbeleuchtung effizienter gesteuert werden. Im Bereich der Objekt- und Gebäudesicherheit ist es möglich, Türkontakte über LoRaWAN-Sensoren zu überwachen. In intelligenten Gebäuden können Temperatur-, Luftfeuchtigkeits- oder Helligkeitswerte übertragen werden. Interessant ist LoRaWAN auch im Bereich der Zählerfernauslesung: Zählerdaten können übertragen werden, sodass der Ablesetermin vor Ort entfallen kann. In der Landwirtschaft ist es möglich, Bodenfeuchtigkeits- und Temperaturdaten zentral zu erfassen und auszuwerten, um optimale Bewässerung und Pflanzenwachstum zu gewährleisten.
In Digitalstadt-Projekten kommt die Technologie beispielsweise beim „Smart Zoo” aus dem Bereich Umwelt zum Einsatz. Und auch der Füllstand von Müllkontainern wird in Darmstadt gemessen, so im Projekt “Smart Waste”. Für das Projekt “Schlaues Wasser Darmstadt” wurden einige Bäume mit Baumsensoren ausgestattet.