Energie und Umwelt
Bürgerabend, 27. 5. 2019
Die Besuchern konnten sich durch verschiedene Austauschformate, wie Workshops u.a. sowie durch eine Begleitaustellung informieren, einbringen und die Thematik diskutieren. Einige der Fragen, die vor Ort eingegangen sind, finden sie hier:
27.5.2019, 19-21 Uhr
EAD, Sensfelderweg 33, 64293 Darmstadt
Darmstadt kann nur gemeinsam mit den Menschen in der Region sinnvoll zur digitalen Stadt weiterentwickelt werden. Der Bürgernutzen und die Möglichkeiten der Einflussnahme auf die Projektgestaltung stehen daher bei allen Maßnahmen im Mittelpunkt.
Das Interesse und die Beteiligung der Bürgerschaft an den Digitalisierungsvorhaben in Darmstadt sind erfreulicherweise enorm hoch. Das haben vor allem die sehr gut besuchten Bürgerbeteiligungsveranstaltungen im vergangenen Jahr gezeigt.
Bei der Vorstellung der Strategie der Digitalstadt Darmstadt und im Rahmen der anschließenden vierwöchigen Beteiligungsphase konnten die Bürgerinnen und Bürger diskutieren, ob die Stadt etwa eine übergreifende Datenplattform etablieren möchte oder ob ein kostenfreies WLAN in den öffentlichen Personennahverkehr integriert werden soll.
Mit den diesjährigen fünf Bürgerabenden sollen die einzelnen Projektbereiche mit ihren Vorhaben für die Menschen in unserer Stadt noch greifbarer gemacht werden. Die Bürgerinnen und Bürgern haben bei diesen Events die Möglichkeit, mit den Projektverantwortlichen in den direkten Austausch zu treten, ihre Meinung zu äußern und sich auf diese Weise in die Projektvorhaben einzubringen.
Die Wissenschaftsstadt Darmstadt arbeitet kontinuierlich an der Verbesserung des Radverkehrs in Darmstadt. Auf der Seite https://www.darmstadt.de/leben-in-darmstadt/mobilitaet-und-verkehr/radfahren-in-darmstadt/downloadsberichte/ sind Quartalsberichte eingestellt, die einen Überblick über umgesetzte Maßnahmen in diesem Jahr geben.
https://fridaysforfuture.de/forderungen/
Umweltschutz und Ressourcenschonung sind wesentliche Aspekte der Stadtpolitik der Wissenschaftsstadt Darmstadt. Auch für die Digitalstadt Darmstadt spielt Nachhaltigkeit eine entscheidende Rolle. Viele der Digitalisierungsprojekte und -maßnahmen, die wir in Darmstadt umsetzen, sind auf die Reduktion von Umweltbelastungen, eine Verringerung des Energieverbrauchs sowie einen nachhaltigen Umgang mit Ressourcen ausgerichtet und leisten damit einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz.
So betreibt die Digitalstadt Darmstadt beispielsweise gemeinsam mit der Deutschen Telekom Deutschlands erstes digitales Messnetz für Luft-Schadstoffe. Die digitalen, in bestehende Infrastruktur integrierten Sensor-Stationen sammeln kontinuierlich und weitgehend flächendeckend wertvolle Daten zu den Schadstoffen NO2, NO und Ozon und messen die Feinstaub-Konzentration. Die Messwerte geben Aufschluss darüber, ob eingeleitete Maßnahmen zur Umsetzung der Luftreinhaltepläne und Verbesserung des Stadtklimas auch wirksam sind.
Auch beim Hochwasser- und Umweltschutz kommen spezielle Sensoren zum Einsatz. So werden an einem Abwasserkanal in Darmstadt bereits Wasserstand, Strömung und Belastung durch Chemikalien gemessen. Weitere Sensoren werden folgen.
Mit dem CityTree erproben wir in Darmstadt neue Wege, um die Luftgüte nachhaltig zu verbessern. Verschiedene Moosarten binden Umweltgifte wie Feinstaub, während sie gleichzeitig Sauerstoff produzieren.
Ein weiteres Thema, das untrennbar mit einer klimafreundlichen, nachhaltigen Lebensweise verknüpft ist, ist die Mobilität: Darmstadts Straßenverkehr wird schon jetzt digital und in Echtzeit sowie abhängig vom Verkehrsaufkommen gesteuert. Alle 182 Signalanlagen sind über ein Lichtwellennetz mit einer Schnittstelle verbunden. Kameras übermitteln mittels anonymisierter Bilder die Verkehrsdichte und lösen die optimierten Ampelschaltungen automatisch aus. Ein Verkehr, der reguliert ist und weniger Stau produziert, reduziert auch Schadstoffe in der Luft.
Auch an Systemen für intelligentes Parken, der digitalen Vernetzung des ÖPNV, Car-Sharing-Angeboten sowie der Erweiterung der E-Ladesäulen-Infrastruktur wird in Darmstadt gearbeitet.
Durch den Einsatz energieeffizienter und intelligenter Straßenlaternen möchten wir ebenfalls die Umwelt schützen. Ziel des Projektes „Smart Lighting“ ist es, sukzessive eine energieeffiziente Beleuchtung zu implementieren, die durch adaptive Beleuchtung der Umweltbelastung entgegenwirkt und zugleich die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger fördert. Der erste Straßenzug wurde bereits mit solchen Laternen ausgestattet: Im Schleifweg in Wixhausen setzen mit speziellen Sensoren ausgestattete LED-Straßenlaternen das Prinzip der adaptiven Beleuchtung um. Die Energieeinsparung ist enorm, da die eingebauten Sensoren bereits geringste Tageslichtveränderungen wahrnehmen und entsprechend ihre Leuchtstärke regulieren können. Im Vergleich zur konventionellen Beleuchtung, die etwa fünfmal so viel Energie benötigt wie LEDs, wird hierdurch der Energieverbrauch um rund 87 Prozent gesenkt. Die adaptive Beleuchtung ist vor allem an Strecken sinnvoll, auf denen kein regelmäßiger Verkehrsfluss stattfindet und das künstliche Licht bei Nicht-Nutzung der Strecke auf ein minimales Niveau reduziert werden kann. Die Umwelt profitiert, da weniger CO2 bei der Energieerzeugung anfällt. Pflanzen, die für ihren Wachstumszyklus Dunkelheit benötigen, werden geschützt und nachtaktiven Tieren wird geholfen, damit sie sich bei ihrer Nahrungssuche besser orientieren können.
Um den urbanen Raum lebenswerter, umweltfreundlicher und zukunftsfähiger zu gestalten, sind CityTrees ein innovativer Lösungsansatz: Sie können große Mengen Feinstaub, Stickoxide sowie CO2 aus der Luft filtern und so die Luft so effektiv reinigen wie ca. 275 Bäume. (Es handelt sich dabei um eine vier Meter hohe, vertikale Wandkonstruktion, die mit speziellen Moosen begrünt wird. Das Moos reinigt die Luft auf natürliche Weise, denn es ist in der Lage, Schadstoffe zu absorbieren. Integrierte Ventilatoren erhöhen dabei die Luftzirkulation und passen sich automatisch an die Luftqualität in der Umgebung an.) Ein CityTree kann somit also dazu beitragen, die Luftqualität in Darmstadt zu verbessern.
Zugleich erfüllt ein CityTree aber auch andere Funktionen: Er erfasst Daten zum Umgebungsklima und der Luftqualität. Da die Ventilatoren in Verbindung mit den Mooskulturen auch für kühlere Luft sorgen, kann man an heißen Sommertagen auf den integrierten Sitzbänken den Kühlungseffekt genießen, der von den Moosen ausgeht. Der CityTree ist also zugleich ein modernes Sitzmöbel.
Echte Bäume soll solch ein City Tree jedoch nicht ersetzen oder gar verdrängen, er soll lediglich als Ergänzung zum vorhandenen Stadtgrün dienen.
Das Netz zur Messung der Luftqualität im Darmstädter Stadtgebiet und im Umland wurde deutlich erweitert: 18 Luftgüte-Messsysteme wurden an Multifunktionsgehäusen der Telekom (herkömmliche Straßenverteiler, die sonst für Internet und Telefon in den Haushalten sorgen) angebracht. Diese Messstationen sollen mittelfristig die bereits vorhandenen Messpunkte des Hessischen Landesamts für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) ergänzen und die Anzahl der Messdaten deutlich erhöhen. An den neuen Messstellen werden neben der Temperatur, der Luftfeuchtigkeit und dem Luftdruck mit Hilfe von Sensoren auch die Menge von Feinstaubpartikeln in der Luft sowie die Sauerstoff-, Stickstoffmonoxid- und Stickstoffdioxidkonzentration gemessen.
Durch die flächendeckende Verteilung der Messgeräte entsteht ein Netz aus Messwerten. Die Luftqualität kann auf diese Weise sehr viel differenzierter analysiert werden. Die Standorte der Messstationen wurden so ausgewählt, dass sie ein repräsentatives und objektives Bild über die Immissionssituation liefern.
Beim Auffinden von wildem Müll haben die Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit, sich an das Bürger- und Ordnungsamt (Abteilung Kommunalpolizei) zu wenden. Dieses beauftragt den Eigenbetrieb für kommunale Aufgaben und Dienstleistungen (EAD) mit der Entsorgung der Abfälle.
Über den Mängelmelder „DA ist was!“ kann Müll im öffentlichen Raum (wie bspw. Müll auf Spielplätzen oder überfüllte Mülleimer in Parkanlagen) gemeldet werden. Der Hinweis wird dann zur Behebung an die zuständige Fachstelle weitergeleitet. Anhand von Statusmeldungen kann der Bearbeitungsstatus verfolgt werden.
Wild abgeladener Müll ist leider trotz hoher Strafen ein großes Ärgernis und hartnäckiges Problem in Hessen und insbesondere in Städten.
Durch die fortschreitende Digitalisierung aller Lebens- und Arbeitsbereiche ist der Bedarf an Rechenzentren in den letzten Jahren deutlich angestiegen, der Stromverbrauch ebenso. Es gibt jedoch große Energieeinsparungspotenziale bei Rechenzentren, die von effizienterer Klimatisierung bis hin zum Einsatz von energiesparenden Servern reichen. (Siehe auch Informationen der Umweltbundesamtes)
Das in Darmstadt ansässige DARZ gehört mit seinem niedrigen Energiekoeffizienten (PUE-Wert) zu den umweltfreundlichsten Rechenzentren in ganz Europa. Durch die optimale Kombination von mechanischer, mischbetriebener und rein indirekter Freiluftkühlung inklusive Zortströmverteiler wurde das Rechenzentrum von vornherein im Hinblick auf eine besonders hohe Energieeffizienz konzipiert. (Mehr zu diesem Thema erfahren Sie hier)
Wir arbeiten an verschiedenen Schnittstellen zum Zusammenführen relevanter Daten aus Alltagssituationen Darmstadts. Die erhobenen Daten obliegen den zuständigen Behörden und Ämtern, die später über die weitere Datennutzung entscheiden. Derzeit sind einzelne Straßenabschnitte (noch) nicht möglich abzurufen, auch wenn schon eine ganze Reihe von diversen Sensoren installiert wurden.
… in Darmstadt diskutiert wird, überlegt sich die Stadt also, dass es gut wäre die Luftqualität im Stadtgebiet zu messen. Na, das ist doch mal was.
Smart Waste hört sich gut an und ich hoffe, das demnächst ausprobieren zu können. Grinsen werde ich dann, wenn das mit dem Leeren bei Bedarf tatsächlich funktioniert und EAD sich dann wegen zunehmender Abholungsfahrten mokiert.
Digitalstadt antwortet: In dem Projekt Smart Waste zielen wir auf die Optimierung der gesamten Entsprgungskette ab, um zunehmende Fahrten zu vermeiden.
… und Klärschlamm wären vielleicht auch noch interessant.
… natürlich kann man da, wo man eh schon ein Stromkabel verlegen muß, auch gleich eine Ladestation anhängen.
Problem dabei, wie beim Projekt Smart Grid ist, daß man es für diese Funktion ans Internet hängen muß. Dann kann aber auch die Straßenlaterne und die häusliche Stromversorgung via Internet ausgeschaltet werden.
Energie-Einsparpotentiale ergeben sich bei öffentlichen Einrichtungen?